Persönlich Hans-Dieter Wichter . . . wird Lobbyist für Gesundheit

Mit Krisenkommunikation kennt sich Hans-Dieter Wichter aus. Der frühere Sprecher des ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) musste in den letzten Monaten der kurzen Düsseldorfer Rüttgers-Ära jede Menge Feuer löschen und Affären kleinreden. Das dürfte ihm bei seiner neuen Aufgabe entgegenkommen.

Der 64-jährige Wichter hat sich als Berater selbstständig gemacht und mischt nun wieder mit im politischen Geschäft. Jüngster Auftraggeber: ein bundesweit tätiges Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Der promovierte Volkswirt soll seine guten Drähte zur Politik nutzen, um für mehr Wettbewerb in dem durch Hunderte Interessengruppen und politisch besetzte Gremien verhärteten Gesundheitsmarkt zu werben. Derzeit arbeitet sich der Reserveoffizier und frühere Pressesprecher von CDU-Verteidigungsminister Volker Rühe in die Feinheiten des milliardenschweren Systems ein.

Kurz nach der Niederlage der CDU bei den Landtagswahlen hatte sich die internationale Nato-Schutztruppe im Kosovo Wichters militärische Erfahrung und seine Kommunikationsfähigkeiten gesichert. Nach drei Jahren an der Front sehnte sich Militär-Sprecher Wichter aber offenbar zurück nach Deutschland. In Schleswig-Holstein kaufte er sich mit seiner Frau ein reetgedecktes Bauernhaus. Kräutergarten statt Kommandostand. Und idealer Spielplatz für die drei Enkel des siebenfachen Vaters. Doch das Experiment Ruhestand währte nur kurz. Eine Anfrage aus Berlin ließ Wichter umdenken. Er habe Lust, sich wieder einzubringen, lässt er nur verlauten. Künftig wird Wichter öfters die Provinz im Norden mit dem politischen Getümmel in Berlins Mitte eintauschen. Anstrengender muss das nicht unbedingt sein. Der Garten zuhause machte Wichter schließlich auch zu schaffen. Der umfasst 6000 Quadratmeter. Und Wichter hat nur einen Handrasenmäher.

(RP)
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