Persönlich Hans Dieter Pötsch . . . wird bei VW der neue Piëch

Der Österreicher Hans Dieter Pötsch (64) wird neuer Aufsichtsratschef von Europas größtem Autobauer Volkswagen. Damit bleibt VW seiner Linie treu, denn auch der neue Chefkontrolleur kommt aus dem eigenen Haus. Die Fußstapfen in die Pötsch tritt, könnten jedoch größer nicht sein: VW-Firmenpatriarch Ferdinand Piëch prägte bis zu seinem Rücktritt als Chef des Kontrollgremiums im April über Jahrzehnte das Bild des Mehrmarkenkonzerns, war zudem ein Enkel des Firmengründers.

Mit Pötsch, dem bisherigen VW-Finanzvorstand, rückt beim Wolfsburger Autobauer jetzt ebenfalls ein Kenner der Branche an die Spitze des Aufsichtsrats. Von seinem Umfeld wird der in Traun (23 000 Einwohner) geborene Pötsch als ruhiger, kontrollierter und zurückhaltender Charakter mit Teamgeist beschrieben. "Herr Pötsch zeichnet sich durch strategische Weitsicht, tiefe Kenntnisse der Automobilindustrie und große Expertise an den Finanzmärkten aus", sagt etwa Interims- Aufsichtsratschef Berthold Huber.

Der 64-jährige Pötsch schloss sein Studium an der technischen Hochschule Darmstadt als Diplom-Wirtschaftsingenieur ab; 1979 kam er zum Münchner Autobauer BMW. Dort stieg er zum Hauptabteilungsleiter im Konzerncontrolling auf, ehe er 1987 BMW verließ und zur Trumpf GmbH, einem Maschinenbau- und Industrielaserhersteller in Ditzingen bei Stuttgart, wechselte. 1991 heuerte Pötsch dann beim Reichenbacher Industriemaschinenhersteller Traub AG an. Vier Jahre danach wurde er Vorstandsvorsitzender der Dürr AG.

Der als Kunst- und Fußballfan geltende Familienvater kam 2003 zu Volkswagen, ist seit 2009 zudem im Porsche-Vorstand vertreten.

In seiner neuen Rolle bei VW wird Pötsch gleich alle Hände voll zu tun bekommen. Denn der Konzern befindet sich in einer schwierigen Phase: Unter anderem brechen bei der Kernmarke VW die Renditen weg.

(RP)
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