Hannelore Krafts Klarstellung

Wie wichtig Hannelore Kraft die Annahme des schwarz-roten Koalitionsvertrags durch die Parteibasis ist, hat sie mit ihrer gestrigen Klarstellung in eigener Sache deutlich gemacht. Die SPD-Landeschefin hat sich weit aus dem Fenster gelehnt mit ihrer Ankündigung, "niemals" als Kanzlerkandidatin zur Verfügung zu stehen. Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl für all diejenigen in der Partei, die noch immer darauf spekulieren, die Ministerpräsidentin werde bei einem Scheitern der Mitgliederbefragung den Parteivorsitzenden Gabriel beerben.

Offenbar ist das absolut nicht in ihrem Interesse. Allerdings liegt Kraft sehr daran, dass der Koalitionsvertrag von der Mitgliedschaft gewissermaßen ratifiziert wird (was auch immer man von diesem Verfahren halten mag). Sie selbst war ja als größte Skeptikerin der deutschen Sozialdemokratie in die Verhandlungen mit der Union gegangen, hat gepokert und gezankt, aber dennoch – zum Teil gemeinsam mit CDU-Landeschef Armin Laschet – wacker für die Landesinteressen gefochten. Das Ergebnis kann sich für NRW in der Tat sehen lassen. Das soll den Mitgliedern jetzt deutlich gemacht werden. Ob sie das dann auch so sehen wie die Parteispitze?

(RP)
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