Persönlich Hannelore Kraft . . . besucht Israel in schwieriger Zeit

In diesen Tagen ist Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu Besuch in Israel. Anlässlich der 50-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland trifft sich die SPD-Politikerin dort mit Staatspräsident Reuven Rivlin. Auf dem dreitägigen Programm steht unter anderem ein Gespräch mit Rivlin zur aktuellen Lage im Nahost-Konflikt. Das Land befindet sich in schwierigen Zeiten und wird derzeit von Anschlägen jüdischer Extremisten geplagt.

Kraft betreibt traditionelle NRW-Politik und führt die engen Beziehungen zwischen ihrem Bundesland und Israel - die Johannes Rau in gleicher Funktion Ende der 70er Jahre begonnen hat - konsequent fort. Auf ihrer letzten Israel-Reise 2014 wurde Kraft gar von Raus Tochter Christina begleitet. Die SPD-Landesvorsitzende, die katholisch erzogen wurde, als Erwachsene aber zur evangelischen Kirche übertrat, pflegt selbst seit Jahren ein besonderes Verhältnis zu Israel und den Juden in Deutschland. So reagierte sie beispielsweise empört auf eine Anfrage eines rechtsextremen Ratsmitglieds in Dortmund, das 2014 die Zahl der jüdischen Einwohner und deren Wohnviertel in der Stadt erfahren wollte. Anlässlich des Gedenkens an die deutschlandweiten Pogrome setzte sie ein Zeichen der Solidarität und stellte klar: "Wir werden die Juden schützen." Beim Besuch der Synagoge in Köln sagte sie im April dieses Jahres: "Die jüdischen Gemeinden gehören in die Gesellschaft. Sie sind eine Bereicherung."

In Israel will die Diplom-Ökonomin die in den vergangenen Jahrzehnten aufgebauten, freundschaftlichen Beziehungen zwischen NRW und Israel in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur ausbauen und vertiefen. Vor dem Antritt ihrer jetzigen Reise ließ Kraft verkünden: "Die Landesregierung sieht sich in der Verantwortung, die Erinnerung an die Shoa wachzuhalten. Dies bleibt elementarer Bestandteil der Beziehungen zu Israel."

(RP)
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