Hamburg/Düsseldorf Orkantief "Xaver" fordert erste Todesopfer

Hamburg/Düsseldorf · Ausläufer des Sturms reichen bis nach Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf stoppt Flüge in den Norden.

Millionen von Menschen haben gestern in Norddeutschland und Nordeuropa die Auswirkungen des Orkantiefs "Xaver" zu spüren bekommen. In Großbritannien starben zwei Menschen, in Dänemark kam eine Frau infolge des Sturms ums Leben. In Deutschland wütete der Orkan zunächst an der Nordseeküste mit Böen von bis zu 133 Kilometern pro Stunde. Auf Sylt wurden Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometern pro Stunde erreicht. Der Verkehr auf Schienen und Flughäfen wurde größtenteils gestoppt. In Schleswig-Holstein fielen alle Fernzüge aus, Hamburg schloss im Laufe des Tages seinen Flughafen. In weiten Teilen Norddeutschlands blieben die Schüler aus Sicherheitsgründen zu Hause. Auf den Halligen in der Nordsee hieß es "Land unter". Ein Flugzeug der russischen Fluggesellschaft Aeroflot mit Ziel Kopenhagen musste aus Sicherheitsgründen in Berlin-Schönefeld landen.

Der Sturm soll heute noch den ganzen Tag andauern. In NRW dürfte er in seinem Gefolge Schnee und Glatteis bringen. Die Bundesregierung hat vorsorglich ein Lagezentrum für Katastrophenfälle eingerichtet. In Hamburg erwarten die Behörden für heute eine Sturmflut. Wegen Überschwemmungsgefahr am Weserstadion droht das morgige Fußball-Bundesligaspiel zwischen Werder Bremen und Bayern München auszufallen.

Wegen starker Winde und orkanartiger Böen musste ab 16.30 Uhr auch die Besucherterrasse des Düsseldorfer Flughafens geschlossen werden. Bis zum frühen Abend waren nach Angaben eines Sprechers 33 Flüge ab Düsseldorf ausgefallen, darunter die Ziele Hamburg, Amsterdam, Glasgow und andere Strecken in Richtung Norden. Das Landesverkehrsministerium erteilte dem Flughafen Köln-Bonn, an dem vier Flüge ausfielen, für die Nacht zu heute eine Ausnahmegenehmigung: Wegen des Sturms durften Flugzeuge auch auf der Querwindbahn Richtung Westen starten.

Auch der Zugverkehr in NRW war eingeschränkt. Wegen umgestürzter Bäume waren die Strecken Oberhausen—Emmerich sowie Dortmund—Hamm—Münster in beiden Richtungen gesperrt.

(RP)
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