Halbherzige Inklusion

In NRW wird die schulische Inklusion mit heißer Nadel gestrickt. Zu dieser ernüchternden Einschätzung muss man angesichts der jüngsten VBE-Umfrage kommen. Auch wenn es Zweifel daran geben mag, ob die Befragung wirklich repräsentativ ist, so gibt sie doch Einblicke und Einschätzungen, die kein gutes Licht auf die Landesregierung werfen.

Es hat frühzeitig Warnungen davor gegeben, überstürzt auf den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung zu setzen und dabei das bewährte Förderschulsystem abzuschreiben. Rot-Grün hat diese Mahnungen in den Wind geschlagen, ohne ein tragfähiges Konzept für die praktische Umsetzung zu haben. Und nur nach massivem Druck der Kommunen hat das Land Geld lockergemacht.

Doch die bisherigen Anstrengungen reichen offenbar nicht. Die Lehrer klagen darüber, dass sie beim inklusiven Unterricht alleingelassen werden, weil es an Sonderpädagogen mangelt. Erst jetzt wird die Inklusion allgemeiner Bestandteil der Lehrerausbildung. Das heißt: Die Missstände bei der schulischen Inklusion werden wohl noch lange andauern.

(RP)
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