Reaktion auf Wahldebakel Haider kündigt Rücktritt an

Wien (rpo). Als Reaktion auf sein Wahldebakel hat der Kärntener Ministerpräsident und Rechtspopulist Jörg Haider seinen Rücktritt angekündigt.

Er werde noch am Abend der Kärntner FPÖ seinen Rücktritt als Landeshauptmann (Ministerpräsident) des Bundeslandes erklären, sagte Haider am Montag dem Radiosender ORF.

"Ich sehe in dem Wahlergebnis ein Misstrauen mir und meiner Politik gegenüber", begründete er seinen Schritt. "Mein Bedarf an der Politik ist absolut gedeckt. Die Karten sollen neu gemischt werden." Die FPÖ hatte am Vortag zwei Drittel ihrer Wählerschaft verloren.

Demgegenüber bleibt der FPÖ-Vorsitzende Herbert Haupt auch nach dem Absturz der Partei von knapp 27 auf gut zehn Prozent weiter im Amt. Die FPÖ-Spitze habe seinen angebotenen Rücktritt abgelehnt, teilte die Partei am Montag in Wien mit. Haupt hatte sich für die Fortsetzung der Koalition mit der konservativen Volkspartei (ÖVP) von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ausgesprochen, Haider war dagegen gewesen.

Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) ist ungeachtet der schweren Wahlniederlage bereit, sich wieder an einer Regierung zu beteiligen. Das kündigte Parteivorsitzender Herbert Haupt am Montagabend nach den Beratungen der Parteigremien an.

Grundsätzlich wolle die Partei Gespräche mit allen Parteien führen, sagte Haupt vor Journalisten in Wien. In der Praxis kommt dafür allerdings nur die konservative Volkspartei (ÖVP) von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel in Frage.

Der Parteivorstand habe ihm zwar das Vertrauen ausgesprochen, er werde sich aber auf einem außerordentlichen Parteitag am 8. Dezember in Salzburg der Wahl als FPÖ-Vorsitzender stellen, kündigte Haupt an. Die FPÖ hatte bei den Parlamentswahlen am Sonntag nur noch zehn Prozent der Stimmen erhalten.

(RPO Archiv)
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