Österreichischer Rechtspoluist greift Franzosen an Haider: Chirac ist ein "Westentaschen-Napoleon"

Wien (dpa). Der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider hat den französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac erneut scharf angegriffen. "Dieses Land braucht keinen Westentaschen-Napoleon des 21. Jahrhunderts", sagte Haider unter Hinweis auf Chirac am Mittwochabend vor 2 000 Anhängern in Ried (Bundesland Oberösterreich). "Sein ausgestreckter Zeigefinger ist von der moralischen Qualität eines Pinocchios", hieß es in der Rede des Kärntner Landeshauptmannes (Ministerpräsident), die der Rundfunk am Donnerstagmorgen verbreitete.

Frankreich und Belgien gelten in Österreich als Drahtzieher der politischen Isolierung des Landes durch seine 14 EU-Partner. Diese war aus Protest gegen die Bildung der neuen rechtskonservativen österreichischen Regierung unter Beteiligung von Haiders "Freiheitlichen" (FPÖ) beschlossen worden.

Unterdessen hat ein Spitzenpolitiker der FPÖ vor der EU- Osterweiterung gewarnt. Sie könne erst dann erfolgen, wenn die Sozialsysteme der Beitrittsländer auf einem ähnlichen Niveau wie in Österreich seien, verlangte der Infrastrukturminister Michael Schmid (FPÖ) am Mittwochabend im Fernsehen (ORF). Andernfalls seien Tausende von Arbeitsplätzen in den österreichischen Grenzregionen bedroht. Er wandte sich gegen ein "Wohlverhalten, sprich Schweigen und Kuschen" aus Gründen der EU-Disziplin.

(RPO Archiv)
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