E.ON-Tochter soll internationaler Wasserkonzern werden Gunda Röstel startet als Managerin

Gelsenkirchen (dpa). Die frühere Bundesvorsitzende der Grünen Gunda Röstel will die E.ON-Tochter Gelsenwasser zu einem internationalen Wasserkonzern ausbauen.

„Ein ökologisch orientierter Mensch wie ich kann sich mit einem Medium wie Wasser durchaus identifizieren“, sagte Röstel beim Antritt ihres Managerpostens in Gelsenkirchen. Im Zuge der erwarteten Privatisierungs- und Liberalisierungswelle soll die 38-Jährige bei Gelsenwasser den Ankauf von Wasserunternehmen in Deutschland, Mittel- und Osteuropa anbahnen.

In dem neuen Vorstandsressort Geschäftsentwicklung nimmt Röstel eine führende Position ein. Aus ihrem Gehalt machte die gelernte Sonderpädagogin aus Sachsen allerdings ein Geheimnis. Die vom „Spiegel“ genannten 250 000 DM seien nicht zutreffend. „Weniger als bei den Grünen kann man aber kaum verdienen“, sagte sie.

In der Verbindung zum E.ON-Konzern, der als Stromerzeuger auch Kernkraftwerke unterhält, sieht Röstel keine Probleme. „Ich war als Parteivorsitzende der Grünen nicht ganz unmaßgeblich am Energiekonsens beteiligt.“ Der Atomausstieg sei für sie kein ideologisches Thema gewesen. „Da bin ich als Ostdeutsche vielleicht pragmatischer.“

„Der E.ON-Vorstand hatte keinerlei Vorbehalte gegen Frau Röstel“, betonte der Gelsenwasser-Finanzchef Hans-Peter Villis. Er lobte im Gegenteil die Stärken der Grünen: „Wer bei Bündnis 90/Die Grünen verantwortlich Politik macht, muss Kreativität, Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen und Frustrationstoleranz besitzen, alles Tugenden, die man in unserem Job gebrauchen kann“, sagte Villis.

(RPO Archiv)
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