Berlin Gleichstellung Homosexueller: Westerwelle kritisiert Kanzlerin

Berlin · Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) persönlich dafür verantwortlich gemacht, dass homosexuelle Lebenspartner nicht die gleichen Rechte wie Eheleute haben. Die vollständige Gleichstellung sei bislang am Unwillen Merkels gescheitert, sagte Westerwelle dem "Stern". Nach der positiven Reaktion der Bundesregierung auf das Coming-out des Fußballers Thomas Hitzls-perger habe die Kanzlerin es nun aber in der Hand, den Ankündigungen "auch Taten folgen zu lassen".

Guido Westerwelle kritisiert Angela Merkel wegen Gleichstellung Homosexueller
Foto: dpa, Carsten Rehder

Westerwelle lebt seit 2010 mit dem Veranstaltungsmanager Michael Mronz in einer eingetragenen Partnerschaft. Sein eigenes Coming-out liegt bereits zehn Jahre zurück. Bis das Thema Homosexualität zu einer "allgemein akzeptierten Tatsache" werde, kann es dem 52-Jährigen zufolge aber noch dauern. "Aber ich sage Ihnen: Bevor ich den Löffel abgebe, ist Schwulsein eine Selbstverständlichkeit."

Westerwelle sprach sich — anders als Bundespräsident Joachim Gauck — dafür aus, trotz der umstrittenen Gesetzgebung gegen Homosexuelle in Russland zu den olympischen Winterspielen nach Sotschi zu fahren. "Ich würde hinfahren, und zwar nicht allein. Man kann Zeichen setzen durch Wegbleiben, und man kann Zeichen setzen durch Hingehen", sagte der FDP-Politiker.

(dpa)
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