Das Unwort des Jahres: "Kollateralschaden" Grund: Missverhältnis zwischen Wort und Sache

Frankfurt/Main (dpa). "Kollateralschaden" lautet das "Unwort des Jahres 1999". Das gab die aus sechs Sprachwissenschaftlern bestehende Jury am Dienstag in Frankfurt bekannt.

Mit dem Wort Kollateralschaden habe die Nato den Tod unbeteiligter Zivilisten im Kosovo-Krieg als ungewollten Nebeneffekt heruntergespielt, hatte Jury-Sprecher Horst Dieter Schlosser im Vorfeld der Entscheidung erklärt.

Bei der Jury für das "Unwort des Jahres" waren 1863 Zuschriften und Faxe mit 1063 verschiedenen Vorschlägen eingegangen. Entscheidend ist für die Jury jedoch nicht die Anzahl der Nennungen, sondern das Missverhältnis zwischen Wort und Sache.

Seit 1991 werden unter Formulierungen aus Politik, Technik Wissenschaft oder Medien jene herausgepickt, die verharmlosen, unangemessen sind oder die Menschenwürde verletzen.

(RPO Archiv)
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