Berlin Grüne halten Studie zu Ehegattensplitting zurück

Berlin · Die Grünen halten eine offenbar kritische Studie zu den Auswirkungen einer Reform des Ehegattensplittings zurück. Die beim Essener Wirtschaftsforschungsinstitut RWI in Auftrag gegebene Arbeit zu den Auswirkungen des Abschmelzens des Ehegattensplittings sei fertig, werde aber vor der Wahl nicht veröffentlicht, erfuhr unsere Zeitung von einer mit dem Vorgang vertrauten Person.

Die Grünen bestätigten, dass das Gutachten vorliege. "Die Studie wurde als Beratungsgrundlage für ein grünes Reformmodell für das Ehegattensplitting in Auftrag gegeben", sagte eine Fraktionssprecherin. Dies sei im Wahlprogramm bereits festgelegt. "Die technischen Details wurden der interessierten Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt." Die Studie werde vom RWI in Absprache mit dem Auftraggeber veröffentlicht, ein Datum sei noch nicht gesetzt.

Die Grünen wollen das Ehegattensplitting bis auf einen steuerlich absetzbaren Grundfreibetrag von 8700 Euro abschmelzen. Jeder Partner soll dann individuell besteuert werden. Nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes drohen Paaren, die nicht nahezu gleich gut verdienen, Belastungen von 8000 bis 13000 Euro jährlich.

(brö)
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