Grüne fordern 40 Prozent Frauen in Aufsichtsräten

Die Grünen im Bundestag streben eine verpflichtende Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände von Unternehmen an. "Jetzt ist es an der Zeit, von Appellen zu gesetzlichen Regeln zu wechseln", sagte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. Die Spitzen-Grüne legte einen Gesetzentwurf vor, der zunächst die schrittweise Einführung einer Frauenquote in Aufsichtsräten vorsieht. Ab 2015 soll es eine Mindestquote von 30 Prozent weiblicher Mitglieder in Aufsichtsräten geben, ab 2017 sollen es dann 40 Prozent sein. Aufsichtsräte, die die Quote nicht erreichen, sollen ihre Geschäftsfähigkeit verlieren. Quoten für Unternehmensvorstände sollen in einem weiteren Schritt folgen. Dort liegt der Frauenanteil bei drei Prozent.

Nach Informationen unserer Zeitung hatten die Grünen vor der Vorstellung des Gesetzentwurfs versucht, auch Unterzeichner aus anderen Fraktionen sowohl bei SPD und Linken wie auch bei der Union zu gewinnen. In allen Fraktionen außer bei den Liberalen gibt es Anhängerinnen von Quoten, dennoch ist es nicht zu einem überfraktionellen Antrag gekommen. Bei der öffentlichen Vorstellung sagte Künast, sie rechne mit Zustimmung von SPD und Linken.

Die frauenpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Dorothee Bär (CSU), hält eine Quotenregelung für realistisch: "Wenn die höhere Präsenz von Frauen in Führungspositionen nicht bald erreicht wird, kann ich mir für Aufsichtsräte, aber auch eine gesetzliche Frauenquote vorstellen", sagte Bär unserer Zeitung. Mit mehr Frauen in Aufsichtsräten sei ein Kulturwandel auch im Management von Unternehmen zu erwarten, betonte Bär. Im November soll der Gesetzentwurf im Bundestag beraten werden.

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