"Großer Tag für die EU"

Oslo (dpa) Von enttäuscht und wütend über stolz und gerührt bis überrascht: die Reaktionen auf den Nobelpreis für die Europäische Union.

Deutschland Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union als "wunderbare Entscheidung" begrüßt. "Das ist Ansporn und Verpflichtung zugleich – auch für mich ganz persönlich."

Frankreich Präsident François Hollande sieht den Nobelpreis als große Ehre und Ansporn. "Diese Auszeichnung verpflichtet uns alle, den Weg zu einem Europa fortzusetzen, das noch vereinter, noch gerechter, noch stärker und noch friedensstiftender ist."

Russland Die Menschenrechtlerin Swetlana Gannuschkina warf dem Nobelpreis-Komitee "Impotenz" vor. Die Verleihung des Preises an eine staatliche bürokratische Struktur wie die EU sei "lächerlich".

Tschechien Der Präsident und EU-Skeptiker Václav Klaus hat die Vergabe in einer ersten Reaktion als "Scherz" abgetan.

Polen Außenminister Radoslaw Sikorski würdigte die Entscheidung als "großen Tag für die EU".

Nato Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen würdigte die EU als "einzigartigen und entscheidenden Partner" des Bündnisses.

EU-Kommission und Rat Präsident José Manuel Barroso bezeichnete die Verleihung als "große Ehre". Der Präsident des Rates der Europäischen Union, Herman Van Rompuy, schrieb über den Kurznachrichtendienst Twitter, es sei die "größtmögliche Anerkennung der tiefen politischen Motive, die hinter der Union stehen".

Die EU wird das Preisgeld wohl spenden. Die Summe von umgerechnet rund 930 000 Euro werde wahrscheinlich an eine Wohltätigkeitsorganisation weitergereicht, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Offen ist, wer den Preis am 10. Dezember in Oslo für die Gemeinschaft entgegennimmt. Die Kommission habe vorgeschlagen, die Auszeichnung Barroso und Van Rompuy gemeinsam zu überreichen.

(RP)
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