Vor zweiter Sondierung Große Koalition rückt näher
Berlin · Vor dem zweiten Sondierungsgespräch zwischen Union und SPD zeichnet sich auf beiden Seiten der Wille zu einer großen Koalition ab. Hinter den Kulissen werden die Verhandlungen bereits geplant.
Inhaltlich stand am Wochenende die Debatte um den Mindestlohn im Mittelpunkt. "Ohne die Vereinbarung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro wird es eine Regierungsbeteiligung der SPD nicht geben", sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles der "Bild am Sonntag". Die Kanzlerin verwies hingegen auf die Vorzüge tariflicher Regelungen.
Unterdessen warnte der Chef der Linkspartei, Bernd Riexinger, die SPD vor "einem Verrat an ihren Wählern". "Ein Koalitionsvertrag ohne bundesweiten Mindestlohn und höheren Spitzensteuersatz wird für die SPD der Einstieg in das Projekt 20 minus x", sagte er voraus und fügte hinzu: "Große Koalition ist großer Mist. Da gewinnen nur die Postenjäger."
Zugleich wiederholte er sein Angebot, mit Sozialdemokraten und Grünen für ein Linksbündnis zu sondieren.