Athen Griechische Journalisten streiken gegen Aus für Staatssender

Athen · Nach dem überraschenden Beschluss der Regierung in Athen, den Staatsrundfunk ERT zu schließen, haben die griechischen Journalisten die Arbeit niedergelegt. Die Medien im Land nahmen sämtliche Nachrichten aus ihrem Programm. Ausnahmen erlaubte der Journalistenverband nur bei der Berichterstattung über die ERT-Schließung. Ansonsten liefen Shows, Filme oder Kochsendungen.

Die Regierung bemühte sich um Schadensbegrenzung: ERT solle Ende August nach einer Sanierung wieder den Sendebetrieb aufnehmen, erklärte ein Regierungssprecher. Die neue griechische Hörfunk- und Fernsehanstalt solle aber nur noch etwa 1200 Angestellte haben – statt bislang rund 2600 – und Nerit heißen. Die neue Institution werde unabhängig sein.

Der Beschluss des konservativen Regierungschefs Antonis Samaras führt zu politischen Turbulenzen: Die Oppositionspartei der "Unabhängigen Griechen" will nach Angaben ihres Vorsitzenden Panos Kammenos ein Misstrauensvotum gegen die Regierung beantragen.

Die EU-Kommission wies jegliche Verantwortung für die Schließung zurück, erklärte aber, die Befugnis der Regierung in Athen nicht infrage stellen zu wollen.

(dpa)
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