Schuldenkrise Pressestimmen zu Athens Provokationen gegen Europa
So kommentiert die internationale Presse die jüngsten Provokationen aus Griechenland gegen Europa.
"Independent" (England):
"Das Anliegen der Griechen ist gerecht und Deutschland sollte für seine Kriegsverbrechen büßen, genauso wie es die liberal gesinnte Bundesrepublik für derzeitige mörderische Regime verlangen würde. Und trotzdem ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, neue Bitternis zwischen Griechen und Deutschen zu provozieren, und Eintreiben von Kompensationen für solche Kriegsverbrechen wird nicht sehr viel von Griechenlands Schuldenberg abtragen.“
"De Telegraaf" (Niederlande):"Das aggressive Vorgehen Athens gegen die Deutschen nimmt immer bizarrere Formen an. Die Griechen sehen sich in der Eurokrise als "Kolonie" der reichen Nordländer und drohen mit der Beschlagnahme deutscher Besitztümer in ihrem Land, wenn es keine zusätzlichen Reparationen wegen des Zweiten Weltkriegs gibt.“
"Die Presse" (Österreich):"Was haben die Europäer getan? Sie haben den Griechen viel Geld geliehen, von Anfang an mit der berechtigten Sorge, einiges davon nie wieder zu sehen. Sie haben, wie jeder Gläubiger, Sicherheiten verlangt. Keine Inseln und keine Akropolis, sondern nur Reformen, die nach der weltweiten, jahrzehntelangen Erfahrung der Experten für Schuldnerstaaten der einzige, wenn auch steinige Weg zur Genesung sind.“
"Pravda" (Slowakei):"Um Griechenland wirtschaftlich auf die Beine zu bringen, reichen die bisher angekündigten kleinen Neuerungen nicht, sondern es sind echte Reformen nötig. Syriza sollte aber auch aufpassen, wie sie mit ihren europäischen Partnern umgeht und was sie von ihnen verlangt. Stolze Gesten können zwar die Sympathien bei den eigenen Wählern erhöhen, verbessern deren wirtschaftliche Situation aber um nichts."
"Der Standard" (Österreich):"In dieser Situation haben Tsipras & Co einen Dilettantismus an den Tag gelegt wie noch keine andere Regierung seit Ausbruch der Euroschuldenkrise. Die Kontrolle über die Staatsfinanzen ist ihnen entglitten; dass sie in Brüssel keine konkreten Zahlen vorlegen, liegt daran, dass sie diese selbst nicht kennen.“
"La Stampa" (Italien):"Athen gegen Berlin? Das ist eine alte Geschichte. Mittlerweile heißt es Athen gegen Frankfurt oder sogar Athen gegen den Rest Europas. Nur noch wenige Wochen und eine Verhandlung, die nicht fruchtet, und die Regierung von Alexis Tspiras läuft Gefahr, sich in das Symbol der Linken Austeritätsgegner Europas zu verwandeln - wenn das nicht sogar schon geschehen ist.“
"Hospodarske noviny" (Tschechien):"Es hat schon genug ernsthafte Diskussionen über die griechischen Probleme gegeben, ohne dass klare Schlüsse daraus gezogen würden: Griechenland kann seine Schulden nie bezahlen. Und Griechenland kann sein Reformprogramm nicht durchziehen. Andernfalls würde der dortige Finanzminister Gianis Varoufakis nicht mit vorgezogenen Wahlen oder einem Referendum über die Reformen drohen, falls es zu keiner neuen Einigung mit den Gläubigern kommt.“
"Le Figaro" (Frankreich):„Die Eurogruppensitzung der letzten Chance für Griechenland. Die Athener Regierung muss ihre Vorschläge von Brüssel abstempeln lassen, um die versprochene Finanzierung zu erhalten.“
"Pressa" (Bulgarien):"Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis versuchte, die Westeuropäer vor dem Treffen der Eurogruppe zu überbieten, indem er andeutete, dass Neuwahlen und sogar ein Referendum über das Schuldenabkommen möglich wären."