Goldener Zügel für die Krankenhäuser

Die Zahl der Kliniken in Deutschland wird weiter sinken, der Protest vor Ort wird sich dennoch in Grenzen halten. Denn an die Stelle der Feld-, Wald-, und Wiesenkliniken sollen spezialisierte Häuser oder Versorgungszentren anderer Art treten. Es wird nichts zerschlagen, sondern mit großzügigen Summen umgebaut. Vor dem Hintergrund, dass sich in einer alternden Gesellschaft die Bedürfnisse der Gesundheitsversorgung ändern, ist das ein intelligenter Ansatz.

Doch diese Krankenhausreform wird man an ihrer Umsetzung messen müssen. Die Pläne, insbesondere für die Qualitätssteigerung der Versorgung, sind sehr ehrgeizig. Die große Frage ist, ob es gelingen wird, exakt zu messen, wer wie gut arbeitet. Denn künftig soll die Bezahlung und damit die Existenz der Kliniken von der Qualität der ärztlichen Kunst und der pflegerischen Arbeit abhängen. Über die Bezahlung sollen auch überflüssige Operationen abgestellt werden. Mit anderen Worten: Gröhe will die Kliniken an den goldenen Zügel nehmen. Doch wenn die eigene Existenz von der Behandlungsqualität abhängt, dann werden die Kliniken ihren Ehrgeiz nicht nur in die praktische Arbeit, sondern vor allem in die Einflussnahme auf die Qualitätsstandards stecken.

(RP)
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