Glücksfall für RWE

Der RWE-Konzern kann sich glücklich schätzen, Hildegard Müller für ein Spitzenamt gewonnen zu haben. Die Düsseldorferin kennt Politik und Energiegeschäft seit Jahren. Sie hat ihren zerstrittenen Branchenverband geschickt durch politische Schlachten manövriert. Denn was im Interesse von RWE und Eon war, war noch lange nicht im Interesse der Stadtwerke. Für alle versuchte sie, bessere Rahmenbedingungen der Energiewende auszuhandeln, nachdem die Kanzlerin so überstürzt aus der Atomkraft ausgestiegen war.

Aufpassen muss Müller, dass sie wirklich operativ arbeiten darf und nicht von RWE-Chef Terium als Einstreicher von Staatshilfe verheizt wird. Der Staat ist eine feste Planungsgröße im Zukunftskonzept von RWE. Schon bei der Stilllegung der klimaschädlichen Braunkohle-Kraftwerke hat die Branche Milliarden herausgeschlagen, die der Stromkunde zahlen muss. Nun will RWE der Politik Braunkohle und Atomkraft ganz auf den Hof stellen. Für die plumpe Sozialisierung von Verlusten nach Jahren der Milliarden-Gewinne dürfte sich Müller zu schade sein.

(anh)
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