Mönchengladbach Gladbacher wählen Reiners (CDU) OB Bude (SPD) nach zehn Jahren abgelöst

Mönchengladbach · Mönchengladbach hat einen neuen Oberbürgermeister. Der 58-jährige Hans Wilhelm Reiners (CDU) siegte in einem echten Krimi bei der Kommunal-Stichwahl gegen den SPD-Amtsinhaber Norbert Bude. Am Ende kam Reiners auf 50,4 Prozent und hatte ganze 543 Stimmen Vorsprung.

Die Beteiligung an der Stichwahl um das Amt des Mönchengladbacher Oberbürgermeisters lag nur bei 29,6 Prozent. Damit haben nur knapp 15 Prozent aller Wahlberechtigten den neuen Amtsinhaber Hans Wilhelm Reiners (CDU) gewählt. Im Ratssaal in Rheydt brach trotzdem lauter Jubel und rhythmisches Klatschen aus, als um 19.01 Uhr der Sieger eintraf. Erster Gratulant war der abgewählte Norbert Bude (SPD).

Reiners ist gelernter Journalist und war zuletzt Fraktionsgeschäftsführer der Mönchengladbacher CDU. Im Rat spricht nun viel für Schwarz-Grün. Noch in dieser Woche beginnen die Sondierungen. Denkbar ist auch eine große Koalition. Norbert Bude war der erste SPD-OB Mönchengladbachs. Er war zehn Jahre im Amt. Was aus ihm wird, ist noch offen. Der 54-Jährige ist in Land und Bund auf Parteiebene bestens vernetzt. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft schätzt ihn; sie war noch am Freitag in Mönchengladbach zum Wahlkampf.

Drei Wochen nach der Kommunalwahl wurden gestern in NRW per Stichwahl die Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte gewählt, die im ersten Anlauf nicht die erforderliche absolute Mehrheit erzielt hatten. Dabei sorgte die Abwahl des amtierenden CDU-Oberbürgermeisters Dirk Elbers in Düsseldorf für eine politische Sensation. SPD-Kandidat Thomas Geisel holte 59,2 Prozent der Stimmen und löste damit Elbers ab, der 40,8 Prozent erreichte. In der ersten Runde hatte Elbers noch deutlich vor seinem Herausforderer gelegen. Damit stellt die Union jetzt nur noch in Dresden den Oberbürgermeister einer Landeshauptstadt.

Geisel hat keine Mehrheit im Rat. Düsseldorfs CDU-Chef Thomas Jarzombek kündigte allerdings mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit der SPD an: "Die CDU wird sich keiner Verantwortung entziehen." Die Wahlbeteiligung betrug 41,8 Prozent. Im ersten Wahlgang hatte sie bei 49,2 Prozent gelegen.

In Remscheid wird der bisherige Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz neuer Oberbürgermeister. Der SPD-Politiker folgt Beate Wilding (SPD) nach, die aus Gesundheitsgründen nicht mehr kandidiert hatte. Mast-Weisz kam in der Stichwahl auf 57,5 Prozent, der CDU-Kandidat Jochen Siegfried auf 42,5 Prozent.

Leichlingens neuer Bürgermeister heißt Frank Steffes (SPD). Er setzte sich mit 61,2 Prozent gegen seinen Mitbewerber Rainer Hüttebräucker von der CDU durch, der 38,8 Prozent erhielt. Im Kreis Wesel hatten sich Amtsinhaber Ansgar Müller (SPD) und die Juristin Christiane Seltmann (CDU) um das Landratsamt beworben. Den Sieg trug Müller mit 53,9 Prozent davon, Seltmann unterlag mit 46,1 Prozent.

In Moers setzte sich der CDU-Kandidat Christoph Fleischhauer gegen Bürgermeister Norbert Ballhaus (SPD) durch. Fleischhauer erhielt 64,1 Prozent der Stimmen, Ballhaus lediglich 35,9 Prozent. Mit 63,8 Prozent eroberte Frank Gellen (CDU) in Brüggen (Kreis Viersen) den Bürgermeisterposten. Gegenkandidat Dietmar Brockes (FDP) kam auf 36,2 Prozent.

Birgit Alkenings ist Hildens neue Bürgermeisterin. Die SPD-Kandidatin siegte in der Stichwahl überraschend deutlich mit 61,8 Prozent gegen die CDU-Mitbewerberin Marion Buschmann (38,2 Prozent).

Bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Wegberg (Kreis Heinsberg) konnte sich Michael Stock (SPD) mit 72,1 Prozent gegen CDU-Amtsinhaber Reinhold Pillich (27,9 Prozent) durchsetzen.

Die SPD stellt in Dortmund weiterhin den Oberbürgermeister. Allerdings gewann SPD-Amtsinhaber Ullrich Sierau nur knapp mit 51,6 Prozent in der Stichwahl gegen Annette Littmann von der CDU, die auf 48,4 Prozent kam.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort