Gewalt gegen Behörden-Mitarbeiter

Die Tötung eines Landrats im niedersächsischen Hameln dürfte selbst im 200 Kilometer entfernten Rheinland für einige Betroffenheit sorgen. Wieder hat es einen Verwaltungsangehörigen in Ausübung seines Dienstes getroffen, einen Mann, der einfach seinen Job machte und nur deshalb sterben musste, weil es jemandem nicht passte, wie er seine Pflicht tat. So ist es vor nicht allzu langer Zeit auch der jungen Arbeitsvermittlerin in Neuss ergangen, die ein wütender Erwerbsloser an ihrem Arbeitsplatz brutal ermordete.

In beiden Fällen waren die Opfer arglos, wehrlos Tätern ausgeliefert, die ihre Verbrechen vorbereitet hatten, sogar als gewaltbereit galten. Es gibt diese Menschen, die unbändiger Hass treibt, der nur ein Ventil kennt: dass am Ende Blut fließt. Und weil das so aberwitzig klingt, rechnen wir im Alltag wenig damit, dass es passiert. Vielleicht zu wenig.

Bedrückend, aber wahr: Vollkommener Schutz davor ist illusorisch. Selbst wenn Behörden zu Trutzburgen ausgebaut würden, bliebe offen, wer deren Mitarbeiter denn nach Dienstschluss schützen soll. Hameln und Neuss bleiben vielmehr eine Mahnung zu Wachsamkeit und Vorsicht. Das ist der Preis für die Freiheit unserer offenen Gesellschaft, die wir alle so lieben.

(RP)
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