Kommunikations-Kultur Respekt im Gespräch

Meinung | Düsseldorf · Viele Menschen haben kaum noch die Geduld, andere ausreden zu lassen. Woran das liegt und was hilft, das rechte Maß an Respekt im Gespräch zu zeigen.

Für wen Repsekt nur eine Floskel ist, zeigt sich in einem ganz normalen Gespräch.

Für wen Repsekt nur eine Floskel ist, zeigt sich in einem ganz normalen Gespräch.

Foto: Stadt Wülfrath

Es ist eine simple Art, dem anderen zu signalisieren, dass man ihn respektiert und Interesse an ihm hat: man lässt ihn ausreden. Allerdings scheint das ein Maß an Selbstdisziplin zu verlangen, das oft nicht mehr selbstverständlich ist. Und zwar nicht nur in Talkshows, die oft dafür gescholten werden, dass dort kein Mensch seine Gedanken zu Ende formulieren darf. Schon grätscht der nächste ins gesprochene Wort, macht sich breit in den Sätzen der anderen, reißt die Show an sich. Wenn es um Redeanteile in solchen Sendungen geht, ist das nachvollziehbar: Wer vorkommen will, muss sich behaupten, darf es zugleich damit nicht übertreiben, um nicht unsympathisch zu wirken. So pendelt sich je nach Format ein gewisses Redeklima ein, mal aggressiver, kurzatmiger, mal achtsamer und entspannt. Der Zuschauer hat die Wahl.