Verurteilter sitzt seit 23 Jahren in der Todeszelle Gerichtshof stoppt 300. Hinrichtung in Texas

Washington (rpo). Der Oberste Gerichtshof der USA hat die Hinrichtung in Texas ganze zehn Minuten vor der Durchführung gestoppt. Einen Grund für die Aussetzung nannte das Gericht bisher nicht.

Der wegen Raubmordes verurteilte Schwarze Delma Banks, der seit fast 23 Jahre in der Todeszelle sitzt, hatte immer wieder seine Unschuld beteuert.

Er soll im Jahr 1980 einen 16-Jährigen erschossen und dessen Auto geraubt haben. Der Fall war umstritten. Sogar der frühere FBI-Direktor William Sessions und zwei pensionierte Richter hatten sich für Banks eingesetzt und die damalige Prozessführung scharf kritisiert. Der Mordprozess gegen den nicht vorbestraften jungen Mann im Jahr 1980 dauerte nur einen Tag und in der Geschworenenjury saßen nur Weiße. Es gab kaum Indizien gegen Banks und der Hauptzeuge gegen ihn war, wie viel später bekannt wurde, ein bezahlter Informant der Polizei.

Der Supreme Court in Washington hatte 1976 den Weg für eine Wiedereinführung der Todesstrafe freigemacht, nachdem sie zuvor für verfassungswidrig erklärt worden war. Die meisten Bundesstaaten verabschiedeten in den darauf folgenden Jahren entsprechende Gesetze. Seitdem sind landesweit 836 Menschen hingerichtet worden, und mit 300 mehr als ein Drittel davon in Texas.

Die nächste und damit 300. Hinrichtung in Texas ist jetzt für den 20. März angesetzt.

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