Kommentar Putins lupenreine deutsche Freunde

Berlin · Fingerspitzengefühl war noch nie die Sache des Gerhard Schröder. Mitten in der Ukraine-Krise hat der SPD-Altkanzler in St. Petersburg mit seinem lupenreinen Freund Wladimir Putin seinen 70. Geburtstag nachgefeiert. Auch prominente Düsseldorfer waren dabei.

Gerhard Schröder feiert mit Wladimir Putin
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Gleichzeitig werden in der Ost-Ukraine weiterhin deutsche Soldaten von pro-russischen Kämpfern festgehalten und Rathäuser gestürmt. Die Kriegsgefahr in der Ostukraine ist keineswegs gebannt.

Ausgerechnet in so einer Lage wertet Schröder den so sehr nach öffentlicher Reputation schielenden russischen Präsidenten auf. Der dürfte sich freuen. Seht her, viele prominente Deutsche stehen an meiner Seite, lautet Putins unausgesrochene Botschaft an die eigenen Landsleute. Aber was treibt Schröder & Co. ausgerechnet jetzt zu solch einer Solidaritätsgeste?

Wenn Putin nicht schnell seinen Einfluss auf die ostukrainischen Aktivisten geltend macht - und den hat er zweifellos - dürfte es für Schröder und die deutschen Putin-Freunde allmählich argumentativ schwierig werden. Von Modernisierungspartnerschaft und neuer deutsch-russischer Offenheit braucht niemand reden, wenn in der Ukraine die Eskalataion regiert. Bei der illustren Geburtstagssause waren übrigens auch prominente Düsseldorfer dabei.

Der frühere Rektor der Kunstakademie, Markus Lüpertz, und Eon-Vertriebsvorstand Bernhard Reutersberg feierten munter mit.

Warum, würde man gerne wissen.

(brö)
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