Gerhard Schröder und die SPD Die Geschichte einer Zumutung

Meinung | Berlin · Alt-Kanzler Gerhard Schröder hat viel getan, um seine Partei maximal zu verärgern. Doch die SPD scheut den großen Bruch und jagt ihren ehemaligen Vorsitzenden nicht vom Hof. Das Problem ist sie damit aber nicht los.

 Darf in der SPD bleiben: Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder

Darf in der SPD bleiben: Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Gerhard Schröder und die SPD – das ist Geschichte einer Zumutung. Es ist auch die Geschichte einer Langzeitbeziehung, einer Lebenslinie, einer alten Liebe. Aber nun ist daraus kalte Liebe geworden. Schröder hat die deutsche Sozialdemokratie 1998 nach 16 Jahren von Helmut Kohl zurück an die Spitze der Bundesregierung und sich selbst ins Bundeskanzleramt geführt. Schröder regierte mit „Bild, BamS und Glotze“, hielt wenig von „Gedöns“, wie er etwa das Frauenministerium nannte, und führte eine Koalition, in der zumindest die Grünen seinerzeit nicht vorbereitet waren, die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt mitzuregieren. Schröder (und Joschka Fischer) besiegten 2002 im Wahlkampf mit Hochwasser an Elbe und Oder hauchdünn Unionsherausforderer Edmund Stoiber. Rund 8000 Stimmen machten damals den Unterschied.