Generalvikar Schwaderlapp neuer Weihbischof in Köln

Köln Als Generalvikar des Kölner Erzbistums und damit als Stellvertreter des Kardinals hatte Dominik Schwaderlapp (44) schon ein mächtiges Amt inne. Nun wird er auch das höchste Weiheamt der katholischen Kirche empfangen dürfen: Als Nachfolger von Rainer Maria Woelki, der Erzbischof von Berlin geworden ist, wird er neuer Weihbischof für den Pastoralbezirk Nord mit den Städten Düsseldorf und Neuss, Wuppertal, Solingen und Remscheid. Schwaderlapp, 1967 im Westerwald geboren, folgt Woelki nicht allein im Weiheamt. Nach Woelki war Schwaderlapp ebenfalls Geheimsekretär von Kardinal Meisner und gilt seither als enger Vertrauter des Erzbischofs.

Seit 2004 ist Schwaderlapp Generalvikar und hatte in dieser Zeit auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen wie Stellenabbau, Mittelkürzungen, die Schaffung größerer sogenannter Seelsorge-Einheiten. Dominik Schwaderlapp ist ausgewiesener Moraltheologe und scheut keinesfalls Debatten, wenn christliche Werte in der Gesellschaft in Frage gestellt werden. Er zählt zum konservativen Flügel; mit seiner Sympathie für die umstrittene kirchliche Organisation Opus Dei hat Schwaderlapp nie hinter dem Berg gehalten.

Die gestrige Ernennung zum Weihbischof durch Papst Benedikt XVI. ist mehr als die prominente Wiederbesetzung einer vakanten Stelle. Kardinal Meisner ist 78 Jahre alt und wird in spätestens zwei Jahren sein Amt niederlegen. Mit dem Erzbischof aber, so lautet eine alte Regel, "stirbt" auch sein Generalvikar. Das heißt, er muss mit ihm vom Amt zurücktreten. Mit der gestrigen Ernennung – an der Meisner maßgeblich mitgewirkt haben dürfte – ist dem Theologen eine neue und wichtige Aufgabe mit Zukunftsperspektive an die Hand gegeben worden. Zudem dürfte der neue Weihbischof Schwaderlapp damit auch zu einem ernsthaften und aussichtsreichen Kandidaten für Meisners Nachfolge als Kölner Erzbischof aufgestiegen sein.

(RP)
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