Lagerkapazitäten für Brennelemente erschöpft Genehmigung für Atom-Transporte nach La Hague verlängert

Salzgitter (dpa). Die Betreiber der Atomkraftwerke Stade, Biblis, Philippsburg und Grafenrheinfeld haben für den Abtransport abgebrannter Brennelemente zeitlich Luft bekommen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat die ursprünglich bis Ende Dezember 2000 befristete Genehmigung für die Transporte in die französische Wiederaufarbeitungsanlage La Hague um mehrere Monate verlängert.

Für die Atommeiler Biblis (Hessen), Philippsburg (Baden-Württemberg) und Grafenrheinfeld (Bayern) läuft sie nach BfS-Angaben jetzt bis Ende August 2001, für Stade (Niedersachsen) sogar bis Ende Dezember 2001.

Ohne diese Verlängerung hätten die Kraftwerksbetreiber von den erteilten Transportgenehmigungen keinen Gebrauch machen können, weil sich die französische Seite zurzeit weigert, neue abgebrannte Brennelemente aus Deutschland anzunehmen. Die COGEMA, die die Wiederaufarbeitungsanlage betreibt, verlangt, dass vorher erst deutscher Atommüll aus früher angelieferten Brennelementen in die Bundesrepublik zurück geht. Für einen solchen Castortransport in das Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben gibt es eine Genehmigung für die letzte März- und die erste April-Woche.

Die Transporte nach La Hague werden nach Darstellung des Bundesamtes für Strahlenschutz auch durch eine Klage beim Verwaltungsgericht Braunschweig verhindert. Diese habe für die Transporte aufschiebende Wirkung, weil bislang für die erteilten Transportgenehmigungen kein Sofortvollzug angeordnet sei.

Die im vergangenen September erteilten Genehmigungen waren nach BfS-Angaben bis zum Jahresende befristet, weil die erforderlichen Versicherungsnachweise nur bis zu diesem Zeitpunkt vorlagen. Mittlerweile lägen sie auch darüber hinaus vor. Das Bundesamt hat acht Transporte nach La Hague genehmigt. Die Kraftwerksbetreiber wollten ursprünglich noch im Oktober und November mit dem Abtransport beginnen, da ihre Lagerkapazitäten für abgebrannte Brennelemente in den Abklingbecken der Kraftwerke erschöpft sind.

(RPO Archiv)
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