Geldautomaten-Ärger

Die Gebühren, die Fremdkunden an den Geldautomaten von Banken bezahlen, sind immer noch zu hoch. Laut Verbraucherzentralen-Verband verlangen einige Institute dafür das Sechsfache ihrer eigenen Kosten. Die unverschämten Gewinnspannen werden noch übertroffen durch die Dispozins-Politik der Branche: Obwohl sie sich gegenwärtig selbst fast kostenlos mit Geld versorgen, liegt der durchschnittliche Branchenzins für Dispo-Kredite bei elf Prozent.

In der Finanzkrise mussten die Steuerzahler für die Gier mancher Bank mit Milliardenbeträgen bluten. Die Branche wäre gut beraten, ihr ramponiertes Image mit mehr Fairness gegenüber den Kunden zu korrigieren. Dass sowohl auf der Automatengebühr- als auch auf der Dispozins-Liste auffallend viele Sparkassen zu den Spitzenreitern gehören, ist besonders ärgerlich. Sparkassen sind öffentlich-rechtliche Anstalten und genießen deshalb enorme Vorteile gegenüber der privaten Konkurrenz. Dafür sollen sie die Grundversorgung gewährleisten. Das ist mit derart dreisten Gewinnspannen nicht vereinbar.

(RP)
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