Düsseldorf Gauck als Terrorist verunglimpft

Düsseldorf · Der Publizist Jürgen Todenhöfer attackiert den Bundespräsidenten scharf.

Der ehemalige CDU-Politiker und Autor Jürgen Todenhöfer sorgt mit einer Fotomontage von Bundespräsident Joachim Gauck für Aufregung: Auf seiner Facebook-Seite zeigt er das Staatsoberhaupt als bärtigen Dschihadisten mit Turban und Maschinengewehr und bezeichnet ihn als "Sicherheitsrisiko".

Damit reagiert Todenhöfer, der als Kenner von Krisengebieten wie Afghanistan und Syrien gilt, auf Gaucks umstrittene Äußerungen zur deutschen Außenpolitik. Der Bundespräsident hatte gesagt, dass er Deutschland bei der Übernahme von mehr internationaler Verantwortung in der Pflicht sehe, notfalls auch militärische Mittel einzusetzen.

Der Eintrag stammt vom Dienstagabend. Todenhöfer selbst erläutert, mit wem er Gauck auf diesem Bild gleichsetzt: mit dem Terrorfürsten Aiman al Zawahiri, dem Nachfolger von Osama bin Laden als Nummer eins von Al Qaida. Dazu schreibt der 73-Jährige: "Liebe Freunde, was haben wir bloß getan, um einen solchen ,Dschihadisten' als Präsidenten zu bekommen? Der wie ein Irrer alle paar Monate dafür wirbt, dass sich Deutschland endlich wieder an Kriegen beteiligt?"

Todenhöfer, der von 1972 bis 1990 für die Christdemokraten im Bundestag saß, ist Pazifist. Er kritisierte die USA und den Westen mehrmals für die Kriege im Irak und in Afghanistan. Zuletzt veröffentlichte er das Buch "Du sollst nicht töten. Mein Traum vom Frieden".

Ob die Fotomontage ein Nachspiel haben wird, ist offen. Verunglimpfung des Bundespräsidenten gilt nach Paragraf 90 des Strafgesetzbuches als Straftatbestand. Im schlimmsten Fall droht Gefängnis. Eine Tat wird aber nur auf Antrag des Bundespräsidenten verfolgt.

(RP)
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