Gaddafi-Getreue greifen Öl-Raffinerie an

Ras Lanuf (RP) Offenbar zur Entlastung der Angriffe auf die verbliebenen zwei Gaddafi-Hochburgen haben Truppen des langjährigen libyschen Machthabers gestern eine Raffinerie in den von den Rebellen gehaltenen Gebieten angegriffen. Bei der Attacke auf die Anlage rund 20 Kilometer von der Hafenstadt Ras Lanuf entfernt seien 15 Wachleute getötet worden, berichtete ein verletzter Raffinerie-Arbeiter.

Unterdessen stießen die Rebellen bei ihrem Sturm auf eine der letzten Hochburgen des gestürzten Machthabers Muammar al Gaddafi auf erbitterten Widerstand. In Bani Walid lieferten sich die Aufständischen nach Angaben des Nationalen Übergangsrates heftige Straßenkämpfe mit rund 1000 Getreuen Gaddafis. Anwohner flüchteten aus der Stadt. Über Bani Walid, das rund 150 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Tripolis liegt, waren Kampfflugzeuge der Nato zu hören. Die Allianz unterstützt die Rebellen im Kampf gegen das Gaddafi-Regime. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte in London, das Bündnis sei bereit, die Angriffe solange wie nötig fortzusetzen. Wo Gaddafi sich aufhalte, dessen Sohn Saadi am Sonntag in den Niger geflüchtet war, wisse er nicht, sagte Rasmussen.

Wahrscheinlich wird Saadi Gaddafi im Niger nicht als Flüchtling anerkannt. Nigers Justizminister Maru Adamu sagte, der von einheimischen Soldaten in einem Fahrzeug-Konvoi gestoppte Libyer habe "keinerlei Status" im Niger, offenbar um klarzustellen, dass der Gaddafi-Sohn nicht als Flüchtling behandelt werde.

(RP)
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