G20 ohne Alternative

Es sind jedes Mal höchst aufwendige und unverschämt pompöse Spektakel, wenn sich die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer zum G20-Gipfel treffen. Zu groß, zu teuer, zu ineffizient - so lautet die Kritik. Und sie ist nicht unberechtigt. Die Mächtigen der Welt produzieren gerne Worthülsen, wenn es um die drängenden Probleme der Menschheit geht.

Trotzdem sind die G20 ohne echte Alternative. Der kleine und feine Club der westlichen G7-Industriestaaten könnte angesichts des rasanten Aufstiegs einiger Schwellenländer und einer globalisierten Wirtschaft die Geschicke der Welt gar nicht mehr alleine lenken. Spätestens die globale Finanzkrise hat gezeigt, dass nur ein breites Forum wie die G20 solche Situationen meistern kann. Was in Wirtschaftsfragen funktioniert, blockiert leider häufig bei der Politik. Tiefe Gräben trennen die Staatenlenker, wenn es um den syrischen Bürgerkrieg oder die Ukraine geht. Aber: Sie haben zwei Tage lang Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen - das hat schon so manches Mal geholfen, ganz dicke Knoten durchzuschlagen.

(RP)
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