Hamburg Fußballstars unter Betrugsverdacht

Hamburg · Cristiano Ronaldo und Mesut Özil sollen bei der Steuer getrickst haben.

Der mehrmalige Weltfußballer des Jahres Cristiano Ronaldo soll über Jahre Einkünfte vor der Steuer mit Hilfe einer Briefkastenfirma auf den British Virgin Islands versteckt haben. Das berichtet der "Spiegel". Seine Recherchen basieren auf Dokumenten, die dem Magazin von der Enthüllungsplattform "Football Leaks" überlassen wurden. Demnach soll Ronaldo internationale Werbeeinnahmen kassiert haben, auf die er angeblich kaum Steuern zahlen musste.

"Einerseits profitierte er dabei von einer umstrittenen Sonderregelung des spanischen Steuerrechts. Andererseits geht aus internen Mails seiner Berater hervor, dass sie sich große Sorgen machten, die Behörden könnten sensiblen Informationen rund um die karibische Briefkastenfirma auf die Spur kommen", schreibt der "Spiegel".

Auch Fußballstar Mesut Özil taucht nach Darstellung des Hamburger Magazins in dem "größten Datenleck in der Geschichte des Sports" auf: Er sollte 2,8 Millionen Euro Steuern an den spanischen Fiskus nachzahlen. Das sei das Ergebnis einer Prüfung seiner Einkommensteuererklärungen aus den Jahren 2011 bis 2013 durch die spanischen Finanzbehörden gewesen. Özil soll daraufhin gut zwei Millionen Euro Steuern im März dieses Jahres nachgezahlt haben. Der Rest der Forderung sei ausgesetzt worden, weil Özil Widerspruch eingelegt habe. Auch Startrainer José Mourinho soll inzwischen 5,8 Millionen Euro an Steuern in Spanien nachgezahlt haben. Er soll zuvor seine Werbeeinnahmen nicht korrekt versteuert haben.

Die Fälle finden sich laut "Spiegel" in einem großen Datensatz, den in den vergangenen sieben Monaten rund 60 Journalisten eines europäischen Recherchenetzwerks ausgewertet haben. Er enthält 18,6 Millionen Dokumente, darunter Originalverträge samt geheimer Nebenabsprachen, Mails, Word-Dateien, Excel-Tabellen, Fotos.

(RP)
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