Freier Eintritt für alle

Kultur für alle - mit diesem Slogan erregte der Frankfurter Kulturdezernent Hilmar Hoffmann in den 70er Jahren bundesweit Aufsehen. Er wollte, dass auch bildungsferne Schichten Freude an Theater, Oper und Museen finden können.

Der Ruf ist verhallt. Heute sind viele Hürden wieder errichtet, die man niederreißen wollte. Ein mittlerer Platz in der Rheinoper kostet rund 50 Euro. Das ist wenig im Vergleich zu den wahren Kosten eines solchen bezuschussten Tickets, aber kaum erschwinglich für eine Familie, die finanziell gerade so über die Runden kommt. Museen nehmen üblicherweise zwölf Euro Eintritt. Doch wenn die Politik es ernst meinte mit dem Anspruch, dass Bildung jedem zugänglich sein soll, müsste sie dem Londoner Beispiel folgen und dafür sorgen, dass zumindest in Museen der Eintritt frei ist. Ansätze dazu gibt es auch in Deutschland - wie in Essen, wo das Museum Folkwang für seine Dauerausstellung keinen Eintritt fordert. Wenn eine Stiftung oder ein Unternehmen das ermöglicht, sind wir dem Traum von der Kultur für alle ein Stück näher.

(RP)
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