Bedarf nur mit Hilfe ausländischer Spezialisten zu decken Frauenhofer Gesellschaft für Green Card

München (AP). Die Fraunhofer Gesellschaft unterstützt die Green-Card-Initiative der Bundesregierung. Der Bedarf an rund 100.000 Computerspezialisten sei nur mit der Anwerbung ausländischer Fachkräfte zu bewältigen, sagte Professor Herbert Weber vom Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik am Montag in München.

Er widersprach dabei auch der Überlegung, mit arbeitslosen deutschen Informatikern einen Teil des Bedarfs zu decken. Diese verfügten oft nur über Spezialwissen, das ihnen auf dem Arbeitsmarkt wenig helfe. Mittelfristig seien daher dringend Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen notwendig.

Für die Deckung des kurzfristigen Bedarfs sind laut Weber zusätzliche Arbeitserlaubnisse notwendig. Nach einer Umfrage des Fraunhofer Instituts wollen allein Berliner Unternehmen in diesem Jahr rund 16.000 Informationstechnologie-Fachkräfte zusätzlich einstellen.

Durch die Beschäftigung etwa indischer Spezialisten werde dabei auch die internationale Ausrichtung der deutschen Unternehmen zusätzlich gestärkt. In Kalkutta, Hyderabad und Bangalore gebe es bereits Online-Colleges, um Inder auf einen Aufenthalt in Deutschland vorzubereiten. Allerdings wollten sie gar nicht langfristig bleiben, sondern vor allem ihre Aufstiegschancen in Indien verbessern.

Um den mittel- und langfristigen Bedarf an Computer-Spezialisten zu decken, baut das Fraunhofer-Institut in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste in Berlin ein Internet-Portal (www.mecomp.net) auf, um eine "professionelle Informationsvermittlung zwischen Angebot und Nachfrage" zu gewährleisten. Dieses sei zwar zunächst regional beschränkt, soll aber Pilotfunktion haben.

(RPO Archiv)
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