Berlin Frauen für Frauenquote

Berlin · Die Mehrheit der Deutschen ist gegen eine gesetzliche Regelung, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Nach einer Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag der ARD befürworten nur 44 Prozent eine verbindliche Frauenquote für Top-Positionen, 51 Prozent sind dagegen. Unter den Frauen sind allerdings 58 Prozent für eine verbindliche Vorschrift. Lediglich 38 Prozent halten eine rechtliche Regelung für unnötig. Bei den Männern sind 29 Prozent für eine Frauenquote, 66 Prozent dagegen.

Bundesfrauenministerin Kristina Schröder (CDU) will noch in diesem Sommer ein Gesetz vorlegen, um den geringen Anteil von Frauen in Chefetagen zu erhöhen. Laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" hat Schröders Ministerium einen Vier-Stufen-Plan vorbereitet. Aktiengesellschaften sollen zwei Jahre Zeit erhalten, um den Frauenanteil auf zehn Prozent in den Vorständen und 30 Prozent in den Aufsichtsräten zu verdreifachen. Gelinge das nicht, solle eine "flexible Quote" eingeführt werden, zu der sich die Unternehmen freiwillig verpflichten müssten. Sie würden sich dabei einen Frauenanteil vorgeben, den sie in einer bestimmten Frist erreichen müssten.

In der schwarz-gelben Koalition hatte es zuvor einen heftigen Streit um die Einführung einer verbindlichen Quote für Frauen in Führungspositionen gegeben. Insbesondere Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich für eine Quote von 30 Prozent stark gemacht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilte solchen Vorschlägen eine Absage.

(RP)
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