Persönlich Franz-Peter Tebartz-van Elst . . . muss angeblich nicht zahlen

Für Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst geht der Finanzskandal rund um das Bistum Limburg wohl glimpflich aus. Die "Bild"-Zeitung hatte unter Berufung auf Vatikan-Kreise berichtet, dass der 55-Jährige wegen der Kostenexplosion am neuen Limburger Bischofssitz keinen Schadenersatz an sein früheres Bistum zahlen muss. Das habe Papst Franziskus bereits im Juli entschieden. Bistumsleiter Manfred Grothe soll aber erst im September in Rom darüber informiert werden.

Ein Sprecher des Kirchenoberhaupts wollte die Meldung gestern nicht bestätigen: Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Auch das Bistum Limburg wartet nach eigenen Angaben weiterhin auf eine Antwort aus dem Vatikan. Grothe hatte dort bereits im April die Fragen nach materieller Entschädigung vorgetragen. Die Baukosten für die Limburger Residenz waren auf rund 31 Millionen Euro gestiegen; das Bistum verlor durch das Projekt nach eigenen Angaben 3,9 Millionen Euro - diese Summe musste abgeschrieben werden.

Hauptverantwortlich für die Kostenexplosion wurde der im Kreis Kleve geborene Tebartz-van Elst gemacht, der fortan als "Protz-Bischof" mediale Berühmtheit erlangte. In der Folge des Finanzskandals und nach heftiger Kritik an seinem Führungsstil verlor der Geistliche im März 2014 sein Amt als Limburger Bischof. Lange blieb er jedoch nicht ohne Arbeit: Im Dezember 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Delegaten im päpstlichen Rat für die Neu-Evangelisierung mit Zuständigkeit für die Katechese. Seitdem gehört Tebartz-van Elst dem Leitungsteam des päpstlichen Rates an.

Der Geistliche wurde als zweites von fünf Kindern einer Landwirtsfamilie in Twisteden, einem heutigen Ortsteil des Wallfahrtsortes Kevelaer, geboren. Er besuchte die Realschule in Geldern und machte anschließend sein Abitur in Coesfeld. In Münster und Freiburg studierte er Philosophie und katholische Theologie.

(RP)
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