Berlin Müntefering übt Kritik an Koalition
Berlin · Der langjährige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering vermisst bei der großen Koalition den Reformehrgeiz. "Eine Legislatur ist schnell vorbei. Bisher passiert zu wenig, einiges davon ist kontraproduktiv", sagte der frühere Vizekanzler dem Magazin "Stern". Nach den Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 von Kanzler Gerhard Schröder brauche man weitere Schritte: "So etwas wäre jetzt wieder fällig. Wir brauchen eine Agenda 2030 oder 2040.
" Nach Meinung von SPD-Vize Ralf Stegner ist die Union für den Reformstau verantwortlich. "Der Reformehrgeiz der CDU endete bei den Koalitionsverhandlungen bei der Mütterrente", sagte Stegner. Auch bei der Union gibt es Unzufriedenheit. "Das Land befindet sich zu sehr im Wohlfühlmodus, keiner will den Menschen etwas zumuten", sagte der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn dem "Stern".
