Während die Liaison zwischen Hollande und Trierweiler offiziell erst im Mai 2007 ans Licht kam – nach der Niederlage Royals gegen Nicolas Sarkozy im Präsidentschaftswahlkampf –, reicht die Beziehung offenbar viel weiter zurück. Ausführlich beleuchtet Sylvain Courage ("L'Ex") die Zeit Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre. Zunächst ist es eine freundschaftlich-professionelle Ebene, als die Journalistin Trierweiler über die sozialistische Partei berichtet. Doch schon 2003 hat Royal böse Vorahnungen. Im Februar, schreibt Courage, bestellt die Politikerin die Reporterin ein und warnt: "Sie haben drei Kinder, ich vier. Passen Sie gut auf!" Es hilft nichts. Spätestens im Frühjahr 2005 passiert dem Autor zufolge "was passieren musste": der Beginn einer "verrückten Liebesgeschichte". Royal kämpft um ihre Familie, macht Druck bei "Paris Match" und schaltet den Mann ihrer Rivalin, Denis Trierweiler, ein. Das soll die Journalistin ihr nie verziehen haben.

Detailreich zeichnen die Autoren die Machenschaften beider Frauen nach. Als Royal nach dem offiziellen Bruch ihrer Beziehung 2007 in einem Buch etwa behauptete, Hollande habe "kürzlich davon gesprochen, zurückzukehren", dürfte dies dazu gedient haben, das neue Glück Hollandes zu stören, glaubt Courage. Trierweiler habe jedenfalls gekocht. Dies könnte auch die Eifersucht erklären, die die aktuelle First Lady umtreibt. Inzwischen hat der Präsident öffentlich erklärt: "Private Dinge sollten auch im Privaten besprochen werden." Trierweiler aber soll sich dennoch in politische Personalentscheidungen einmischen, behauptet jedenfalls Royal. In dem Werk "Zwischen zwei Feuern" erklärt die PS-Politikerin: "Sie hat ihm verboten, mich zur Ministerin zu machen. Das ist die Wahrheit."