Fotos der Kandidaten Wer wird neuer Nato-Generalsekretär?

Es wird der 14. Generalsekretär des Bündnisses sein und derjenige, der die Nato in ihr 75. Jahr führt. Aber wer wird auf Jens Stoltenberg folgen? Die möglichen Kandidaten.

Bislang hat sich das Bündnis 13 Mal für Männer entschieden und noch nie hat eine Person aus Osteuropa das Rennen gemacht. Deshalb fällt der Blick derzeit vor allem auf zwei Persönlichkeiten. Eine davon ist Zuzana Caputova (49). Die sozialliberale Politikerin ist seit 2019 Präsidentin der Slowakei und unerschütterliche Pro-Europäerin. Besonders bei der Bekämpfung von Korruption hat sie sich einen Namen gemacht.

Die zweite Persönlichkeit ist Kaja Kallas (45). Die Ministerpräsidentin Estlands gehört zu den unermüdlichen Mahnern für mehr Unterstützung der Ukraine durch die Mitglieder der EU und der Nato und gilt als „Eiserne Lady des Baltikums“. Ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes steckt sie in Waffenhilfe für die Ukraine. Als vormalige liberale Europa-Abgeordnete ist ihr Brüssel seit langem vertraut.

Aber es gibt noch einige Kandidatinnen und Kandidaten mehr, die es theoretisch werden könnten. Eine von ihnen ist Ursula von der Leyen (64). Eigentlich spricht gegen ihre Ambitionen für den Herbst 2023, dass sie bis Mitte 2024 EU-Kommissionspräsidentin ist. Allerdings hat die CDU-Politikerin das Ziel, bis zum Herbst alle noch ausstehenden wichtigen Initiativen der Kommission auf den Weg gebracht zu haben. Ob sie sich den aufreibenden Job an der Spitze der EU noch einmal antun möchte, hat sie angeblich noch nicht entschieden.

Chrystia Freeland (54) ist seit 2015 Ministerin in verschiedenen Ressorts und seit 2019 Vizeregierungschefin von Kanada. Sie verbindet in ihrer Person zwei interessante Aspekte: Kanada besetzte ebenfalls noch nie den Nato-Spitzenposten, und Freelands Familie stammt aus der Ukraine. Sie gehörte zu den ersten westlichen Politikern, gegen die Russland im Zusammenhang mit der Besetzung der Krim eine Einreisesperre verhängte. Bei internationalen Sicherheitskonferenzen gehört sie zu den ständigen Gästen.

Der konservativen Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss (47) werden Ambitionen für den Generalsekretärsposten nachgesagt. Gegen sie spricht die Glücklosigkeit im höchsten Regierungsamt Großbritanniens, für sie spricht ihre Regierungserfahrung in verschiedenen Ressorts. Allerdings stellten die Briten schon drei Mal den Nato-Generalsekretär.

Aus Großbritannien gibt es zudem weitere potenzielle Anwärter. So auch die frühere Premierministerin Theresa May (66).

Ebenfalls aus Großbritannien ist jedoch auch der aktuelle Verteidigungsminister Ben Wallace (52) im Gespräch.

Klaus Johannis (63) ist seit 2014 Präsident Rumäniens und schaffte 2019 die Wiederwahl. Er gehört der deutschen Minderheit des Landes an. Auch mit ihm käme der erste Osteuropäer an die Spitze des Bündnisses. Seit Jahren zeigt sich sein Land daran interessiert, in Nato und EU mehr Verantwortung zu übernehmen.

Mark Rutte (56) ist seit 2010 Regierungschef der Niederlande und steht inzwischen bereits seinem vierten Kabinett vor. Er startete als einer der ersten Regierungschef eine deutliche militärische Unterstützung der Ukraine bereits kurz nach dem Beginn des russischen Angriffs. Allerdings stellten auch die Niederlande bereits drei Mal den Nato-Generalsekretär.