Kabul Foto-Reporterin aus Höxter in Afghanistan erschossen

Kabul · Einen Tag vor der heutigen Präsidentenwahl in Afghanistan ist die deutsche Fotojournalistin Anja Niedringhaus im Osten des Landes von einem Mann in Polizeiuniform erschossen worden. Die US-Nachrichtenagentur Associated Press bestätigte den Tod ihrer langjährigen, preisgekrönten Mitarbeiterin, die aus Höxter in Westfalen stammt. Der Mord löste international Entsetzen aus.

Eine mit Niedringhaus reisende kanadische Reporterin wurde bei dem Angriff in der Unruheprovinz Chost verletzt. Beide Reporterinnen hätten in ihrem Wagen in einem Wahlkonvoi gesessen und auf die Abfahrt gewartet. Der Attentäter sei auf das Auto zugekommen und habe mit den Worten "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") das Feuer auf die Journalistinnen auf dem Rücksitz eröffnet. Der Mann habe sich dann widerstandslos festnehmen lassen. Die radikal-islamischen Taliban beteuerten, mit der Tat nichts zu tun zu haben.

Anja Niedringhaus hatte 2005 gemeinsam mit einem Team von AP-Fotografen den Pulitzer-Preis für ihre Berichterstattung im Irak erhalten. Sie wurde für ihre Arbeit außerdem mit zahlreichen weiteren Ehrungen ausgezeichnet.

(RP)
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