Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Innenministerium bestätigt Bericht Flughäfen: Mängel bei Sicherheitskontrollen

Frankfurt/Main (rpo). Der 11. September hat zu verschärften Kontrollen auch auf deutschen Flughäfen geführt. Wie sicher und wirksam diese Kontrollen sind, haben Beamte des Bundesgrenzschutzes (BGS) in den letzten Monaten unter die Lupe genommen. Ergebnis: Es gab zum Teil erhebliche Lücken.

Wie das Magazin "Stern" am Mittwoch vorab berichtete, stellten die BGS-Beamten bei so genannten Realtests vor allem in Frankfurt am Main eine hohe Fehlerquote fest. Das Bundesinnenministerium bestätigte die Existenz der Qualitätskontrollen und wies darauf hin, dass Schlampereien an den Sicherheitsschleusen geahndet würden.

Laut "Stern" testeten mit Pistolen und Sprengstoffattrappen ausgestattete Grenzschutz-Beamte in Zivil die Sicherheitsmaßnahmen auf deutschen Flughäfen. Allein in Frankfurt hätten sie fünf Pistolen und 15 imitierte Sprengsätze samt Zündeinrichtung und Verkabelung unbemerkt durch die Sicherheitseinrichtungen geschleust, was einer Fehlerquote von 43 Prozent entsprochen habe. Auch die in Düsseldorf und Köln eingesetzten Sicherheitsfirmen hätten Pannen am laufenden Band produziert.

Entlassung in Stuttgart

Nach dem Bericht des Magazins reagierte der Bundesgrenzschutz in einem Fall mit der Entlassung eines Mitarbeiters, dem auf dem Stuttgarter Flughafen kurz nach dem 11. September eine Pistole nicht aufgefallen war. Die Frankfurter Flughafen AG (Fraport) sei gerügt worden, weil sie ihr Personal nicht ausreichend geschult habe. Den Kölner und Düsseldorfer Sicherheitsfirmen sei mit Entzug des Auftrags gedroht worden.

Das Bundesinnenministerium teilte mit, Ergebnisse und Einzelheiten der Kontrollen könnten der Öffentlichkeit nicht bekannt gemacht werden. Defiziten bei der Anwendung der bestehenden Sicherheitsvorgaben werde aber mit intensiven Nachschulungsmaßnahmen begegnet. Fehlverhalten werde stets geahndet und führe in bestimmten Fällen zur Beendigung der Kontrolltätigkeit.

Alle bei den Realtests festgestellten Mängel änderten jedoch nichts daran, "dass die Kontrollen in Deutschland im internationalen Vergleich besonders intensiv durchgeführt werden", hieß es in der Erklärung des Ministeriums. Im übrigen habe der BGS nach dem 11. September die Kontrolle der seit diesem Datum spürbar verschärften Sicherheitsmaßnahmen intensiviert.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort