Feuchte Tücher wirkungslos gegen giftige Gase

Dringen die Rußpartikel in die Lunge ein, schädigen sie in den feinen Verästelungen der Atemwege, den Bronchien, die sogenannten Flimmerhärchen. Sie sollen eigentlich die Lunge vor dem Eindringen von Schadstoffen schützen. Werden sie in ihrer Funktion indes beeinträchtigt, kann der Ruß ungehindert vordringen – und wird auch nicht wieder aus der Lunge abtransportiert.

Die Kleinstpartikel in der Lunge lassen die Schleimhäute anschwellen. Dadurch werden die Atemluftwege verengt: Man bekommt immer schwerer Sauerstoff. Zwar kann die Lunge sich selbst wieder reinigen. Doch bei einer Vorerkrankung oder einer intensiven Belastung mit Ruß, wie durch die Waldbrände, nehmen die Probleme beim Luftholen immer weiter zu. Zudem können die Rußpartikel noch weitere Verbrennungsrückstände enthalten und dadurch ein reiner Giftcocktail sein.

Zusätzlich bildet sich bei den Feuersbrünsten durch die unvollständige Verbrennung von Holz und Torf Kohlenmonoxid, ein gefährliches Atemgift. Nimmt der Körper es über die Lunge auf, heftet es sich anstelle von Sauerstoff an die roten Blutkörperchen und wird zu den Organen transportiert. Man erstickt damit quasi von innen.

In Russland überschreitet die Konzentration von giftigem Kohlenmonoxid den zulässigen Grenzwert derzeit teilweise um mehr als das Sechsfache. Feuchte Tücher vor dem Mund helfen da nur bedingt. Sie schützen zwar vor Rußpartikeln, gegen giftige Gase in der Luft indes sind sie wirkungslos.

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