Berlin Fernbusse dürfen ab 2012 Bahn Konkurrenz machen

Berlin · Ab 2012 sollen bundesweit auch Fernbuslinien die Städte verbinden. Die Bundesregierung öffnet den Markt für den Bus-Fernlinienverkehr – und hofft auf klimaschonende Effekte. Der entsprechende Gesetzentwurf soll heute im Kabinett verabschiedet werden. Die Bahn und die Luftverkehrsgesellschaften bekämen damit mehr Konkurrenz. Bislang dürfen Fernbusse nicht zwischen Städten verkehren, die auch von der Deutschen Bahn angefahren werden. Dieses "Verbot der Doppelbedienung" gilt bisher allerdings nicht für den Fernbusverkehr von und nach Berlin. Die einst geteilte Hauptstadt profitierte von einer Ausnahmeregelung.

Da der öffentliche Personennahverkehr nicht beeinträchtigt werden solle, dürften die Busunternehmer keine Strecken mit einer Entfernung von unter 50 Kilometern bedienen, sagte Verkehrs-Staatssekretär Klaus-Dieter Scheurle. Der Bundesrat müsse dem Gesetz noch zustimmen. Die Regierung erwarte jedoch keinen Widerstand der Bundesländer.

Der Busfernverkehr werde Reisenden eine preisgünstige Alternative zur Bahn bieten. "Es ist möglich, dass wir einen gewissen Kannibalisierungseffekt sehen. Das nehmen wir aber bewusst in Kauf", so Scheurle. Die Bahn selbst wolle abwarten, ob sie stärker in den Wettbewerb im Busverkehr einsteige. Zu den größten Verlierern dürften Mitfahrzentralen gehören.

(RP)
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