Persönlich Ferdinand Moskopf . . . ist Priestersohn und wird Priester

Übermorgen weiht der neue Hamburger Erzbischof Stefan Heße im Dom St. Marien den 27-jährigen Diakon Ferdinand Moskopf zum Priester. Das allein ist nicht aufregend. Das Aufregende kommt jetzt: Am Pfingstsonntag, dem Geburtstag der Kirche als Stiftung Christi, feiert der Neupriester Primiz in der katholischen Lübecker Pfarre St. Joseph-St. Georg seines Vaters Peter Moskopf (60). Der ist dort leitender katholischer Pfarrer. Und verheiratet ist er ebenfalls. Mit seiner Frau Gisela (die Silberhochzeit liegt schon ein Jahrzehnt zurück) hat er außer Filius Ferdinand noch die Kinder Astrid und Florian.

Noch etwas macht die Priesterweihe eines Priestersohnes zu etwas Außergewöhnlichem: Peter Moskopf war bis zum Jahr 2000 evangelischer Gemeindepastor im Kreis Herzogtum Lauenburg. Damals konvertierte die fünfköpfige Pastorenfamilie zur katholischen Kirche, die sie zunehmend fasziniert hatte. Der Vater des Jungpriesters Ferdinand benötigte als nicht zölibatär lebender Familienmensch mit Ehefrau und drei Kindern eine päpstliche Sondererlaubnis (Dispens) für die Priesterweihe. Die spendete ihm 2004 der unvergessene Hamburger Erzbischof Werner Thissen (ein Klever Jong).

Ferdinand Moskopf wuchs im Lübecker Pfarrhaus auf, wurde Messdiener und entschied sich nach dem Abitur für das Studium der katholischen Theologie, zwei Italien-Semester inbegriffen. Sein Vater musste als evangelischer Theologe übrigens nach seinem Übertritt zum Katholizismus ein zusätzliches katholisches Theologiestudium absolvieren.

Im überwiegend evangelischen Lübeck nahm nach Ferdinands Erinnerung kaum jemand Anstoß an dem Priester mit Familie: "Das lief hier ganz unproblematisch." Dass der Lübecker Jungpriester anders als sein Vater zur Ehelosigkeit verpflichtet ist, versteht sich. Selbst Peter Moskopf nennt, obwohl erklärtermaßen glücklich verheiratet, den Zölibat eine "kluge Einrichtung".

(RP)
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