Milliardenüberschüsse bei den Krankenkassen FDP will Praxisgebühr abschaffen

Berlin Die FDP-Führung erwägt angesichts der Milliardenüberschüsse in der Gesetzlichen Krankenversicherung offenbar eine Abschaffung der Praxisgebühr. In der Sitzung des Präsidiums am vergangenen Montag hätten sich FDP-Chef Philipp Rösler und Generalsekretär Patrick Döring offen für den Vorschlag gezeigt, erfuhr unsere Zeitung aus Teilnehmerkreisen. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) habe auf die ablehnende Haltung der Union verwiesen, das Ansinnen aber nicht grundsätzlich verworfen. Die Fachpolitiker der Bundestagsfraktion wollen das Thema angesichts der aktuellen Überschüsse in der Gesetzlichen Krankenversicherung vorantreiben. "Wir schlagen vor, dass man diese Gelegenheit nutzt, um die Praxisgebühr abzuschaffen oder zumindest auszusetzen", sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Heinz Lanfermann unserer Zeitung. Derzeit verfügen die Krankenkassen über eine Reserve von rund 20 Milliarden Euro. Rund drei Milliarden Euro sind gesetzlich als Rücklage vorgeschrieben. Die FDP-Spitze sollte dies beim nächsten Koalitionsausschuss mit der Union beraten, forderte Lanfermann.

(RP/jh-)
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