Politiker spricht von bitterster Stunde FDP-Spitze fordert Möllemann zu Rücktritt auf

Berlin (rpo). Nach seinen umstrittenen Äußerungen über Israel und den Zentralrat der Juden ist der FDP-Vize Jürgen W. Möllemann nach einem einstimmigen Beschluss des Parteipräsidiums aus dem Vorstand zurücktreten. Das teilte Parteichef Guido Westerwelle am Sonntagabend in Berlin mit.

Möllemann erklärte dazu: "Dies ist heute Abend die bitterste Stunde während meiner Mitgliedschaft und Mitarbeit in der FDP." Die genaue Forderung, die die Parteispitze an ihn richtete, nannte er nicht. Möllemann erklärte aber, er wolle nun eine Nacht nachdenken und sich am (morgigen) Montag vor dem Bundesvorstand der FDP äußern.

Möllemann fuhr fort: "Es wäre aus meiner Sicht angemessen und fair gewesen, bis dahin mit einer Beschlussfassung des Präsidiums zu warten." Der nordrhein-westfälische Parteichef war zuletzt wegen neuerlicher umstrittener Äußerungen zur Nahostpolitik und zum Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, in die Kritik geraten.

FDP-Chef Westerwelle gab am Abend den Präsidiumsbeschluss öffentlich bekannt. Das Gremium habe Möllemann einstimmig aufgefordert, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Er habe "eine Debatte erneut losgetreten", die mit keinem führenden Mitglied abgestimmt gewesen sei. "Nur so viel: Es muss in einer Führung so sein, dass man vertrauensvoll zusammenarbeitet." Deshalb habe das Präsidium "einstimmig Jürgen Möllemann gebeten, sein Amt als stellvertretender Parteivorsitzender zur Verfügung zu stellen".

(RPO Archiv)
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