Bangkok Fast 400 Tote bei jüngster Gewaltwelle in Myanmar

Bangkok · Die jüngste Gewalt in Myanmar hat nach Militärangaben fast 400 Menschen das Leben gekostet. Bis auf 29 seien alle der Toten Angehörige der Minderheit der Rohingya, erklärte das Militär gestern. Die Opfer unter den Rohingya wurden als Terroristen bezeichnet.

Bisher hatten die Behörden in Myanmar von knapp über 100 Toten gesprochen. Dem Militär zufolge gab es 90 bewaffnete Auseinandersetzungen. Dazu gehörten 30 Angriffe von Rohingya-Mitgliedern am 25. August. Als Reaktion darauf starteten die Streitkräfte mehrere Operationen gegen die Rohingya. Vertreter der muslimischen Minderheit haben erklärt, die Soldaten hätten Dörfer niedergebrannt, Zivilisten erschossen und andere vertrieben. Es habe hunderte Tote gegeben. Zehntausende flüchteten ins benachbarte Bangladesch. Gestern wurden auf bengalischer Seite erneut 16 Leichen aus dem Grenzfluss Naf geborgen. Seit Mittwoch wurden somit mindestens 39 Leichen aus dem Fluss geborgen.

Die Mehrheit der rund eine Million Rohingya in Myanmar lebt im Norden des Staats Rakhine. Seit vielen Jahren sind sie in dem mehrheitlich buddhistischen Land Myanmar Diskriminierung ausgesetzt. Vor der jüngsten Gewalt sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration bereits 18.000 Rohingyas ins muslimische Bangladesch geflohen. Im Grenzgebiet sollen weitere Zehntausende nach Fluchtmöglichkeiten suchen.

(RP)
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