Falsche Aufregung um Döner-Bann

Es ist noch gar nicht so lange her, da ging ein Aufschrei durch die deutschen Lande: Brüssel will unser Reinheitsgebot kippen! Chemiebrühe statt Wasser, Hopfen, Malz - Gott erhalt's! Es ist anders gekommen, es wird in Deutschland weiter fast ausschließlich traditionell gebrautes Bier getrunken. Und auch des Deutschen zweitliebstes Nahrungsmittel, der Döner, wird kaum wegreguliert werden. Die Aufregung um das angebliche Döner-Verbot zeigt freilich, wie unbeliebt die EU-Bürokratie in der Öffentlichkeit ist, obwohl sie doch gerade für uns Verbraucher so viel Gutes erreicht hat.

Falsche Aufregung um Döner-Bann
Foto: Ronny Hendrichs

Was ist passiert? Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, eine banale Gesetzeslücke zu schließen, was einige Europa-Abgeordnete zum Anlass genommen haben, ein ganz großes Fass aufzumachen. Die Gefährlichkeit von Phosphaten, deren Verwendung in frischen Lebensmitteln in der EU seit langem erlaubt ist und mit Grenzwerten reguliert wird, soll ihrem Willen nach nun erneut unter die Lupe genommen werden. Falls das in zahlreichen Lebensmitteln steckende Phosphat tatsächlich riskanter für die Gesundheit ist als bisher gedacht, müsste die EU freilich ihre Regulierung grundsätzlich verändern - mit einem Döner-Bann wäre es dann nicht getan.

(RP)
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