Experten für Flughafen

Das Dauerdesaster bei Deutschlands größtem und wichtigstem Infrastrukturprojekt, dem Bau des Großflughafens BER in der Hauptstadt Berlin, sollte den Beteiligten Anlass für ein Experiment sein. Wie wäre es, wenn bis zur Eröffnung des Airports (wann auch immer das sein wird) alle Politiker aus dem Kontrollgremium verschwinden und ausschließlich Flughafen-erfahrene und parteiunabhängige Experten die Fortschritte auf der Baustelle überwachen? So wie in Italien ein Technokraten-Kabinett das heruntergewirtschaftete Land politisch sanieren musste, könnte beim BER ein Expertenrat retten, was noch zu retten ist.

Ein Versuch wäre es jedenfalls wert. Mit erfahrenen Managern – man denke etwa an den früheren Chef des Frankfurter Airports, Wilhelm Bender – ist das Land der Ingenieure immer noch gesegnet. Dass Deutsche Großprojekte stemmen können, hat unlängst Klaus Grewe gezeigt. Der Architekt war Gesamtkoordinator für die Bauten der Olympischen Spiele 2012 in London. Die Projekte wurden vor dem Termin fertig, das Budget wurde nicht ausgeschöpft.

(RP)
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