Europa, eine gute Wahl

Wer das TV-Duell der Spitzenkandidaten zur Europawahl zwischen Jean-Claude Juncker (Konservative) und Martin Schulz (Sozialisten) gesehen hat, erkannte keine inhaltlichen Unterschiede. Das ist gut. Europa ist offensichtlich Konsens. Integration vor Erweiterung, effizientere Strukturen, Aufgabenkritik, mehr Hilfen für die von Flüchtlingen und Wirtschaftsmisere gebeutelten Südländer und mehr direkte Demokratie. Richtig.

Die Wahlbeteiligung dürfte dies leider kaum erhöhen. Schade, denn die Europawahl ist die bedeutendste Wahl des Jahres. Auch weil 40 Prozent unserer Gesetze inzwischen direkt aus Brüssel stammen. Sie rückt stärker als bisher die Idee eines "homo europaeus" in den Mittelpunkt, die Victor Hugo schon 1851 vor der französischen Nationalversammlung propagiert hatte. Wenn Europa im Wohlstandswettbewerb der Welt künftig eine Rolle spielen will, muss es zusammenrücken. Abgestimmt, integriert, effizient. Die europäische Idee von Freiheit in Frieden lebt. Gerade die Ukraine-Krise belegt dies. Europa ist daher eine gute Wahl. Nicht nur am Sonntag.

(RP)
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